Ein Bericht von Ina Geske aus: WN vom 25.11.2024
„Es ist klein, aber fein“, findet Einrichtungsleiter Tobias Vormann von „Zu Hause im Marien-Stift“. Ihm kam die Ehre zuteil, direkt die Besucher des Adventsmarktes im Eingangsbereich des Seniorenheims willkommen zu heißen, denn er war dafür abgestellt, den Bratwürsten am Grill zur perfekten Bräune zu verhelfen und sie an die Hungrigen zu bringen. „Dann kann ich drinnen nicht meckern“, meinte er mit einem Augenzwinkern.
Aber es gab nichts zu meckern. Auf den Fluren des Marien-Stiftes reihten sich über zwei Etagen elf Stände mit Selbstgebasteltem, Selbstgestricktem, Selbstgehäkeltem und Selbstgebautem aneinander. „Unsere Pflegefachkräfte sind sehr kreativ und mit viel Engagement dabei“, erzählte Vormann, denn vier der Mitarbeiterinnen waren mit eigenen Ständen vertreten. Und der Einsatz wurde großgeschrieben, denn eine Mitarbeiterin war während des Marktes noch im Dienst und habe daher ihre Familie für die Standbetreuung engagieren können.
Nach Herzenslust konnten selbst gestrickte Socken, Schals oder papierne Adventskalender eingekauft werden. Kerzenständer, Dekorationsartikel oder Küchenhelfer aus Holz, gehäkelte Kuscheltiere, Toilettenpapierrollen in Form von Schafen, allerlei Schmuck, Honig und vielerlei mehr wechselten die Besitzer.
Kreativstunde zeitigt viele schöne Ergebnisse
Auch die Bewohnerinnen und Bewohner beteiligten sich mit einem Stand. Einmal wöchentlich montags findet die Kreativstunde im Marien-Stift statt. „Sieben bis acht Bewohner und Bewohnerinnen, die früher schon handwerklich tätig waren, beteiligen sich daran“, erklärte Renate Münstermann vom Sozialdienst. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hätten dabei so viel Freude und Ehrgeiz entwickelt, dass sie selbst wenige Tage vor dem Adventsmarkt noch weitergearbeitet hätten, als die Verkaufsstücke schon in einer Art kleinem Atelier ausgestellt waren. Auch Marmelade sowie Eierlikör sei von den Menschen im Seniorenheim selber hergestellt worden und wurde zum Verkauf angeboten.
Einnahmen für den Förderverein
Die Einnahmen dieser Verkäufe sowie von Speis und Trank kamen dem Förderverein Lichtblick im Marien-Stift zugute. Dadurch würde beispielsweise der regelmäßige Besuch der Klinik-Clowns finanziert, teilte Tobias Vormann mit. „Außerdem haben die Bewohner den Wunsch nach einem Bundesliga-Abo geäußert“, berichtete er weiter, denn oft würde gemeinsam Fußball geschaut.
Für das leibliche Wohl gab es nicht nur Bratwurst im Brötchen, sondern auch Grünkohleintopf und Glühwein sowie Punsch. Am Nachmittag wurden Kaffee und Kuchen angeboten. „Zur Kaffeezeit ist hier meist mehr los“, berichtete ein erfahrener Aussteller, der regelmäßig seine Werke auf dem Adventsmarkt verkauft. Für die vorweihnachtliche Stimmung gab es dann auch gesanglich etwas auf die Ohren. Zur Eröffnung schallten die kräftigen Stimmen des Männergesangvereins Cäcilia 1860 aus dem Treppenhaus in die Gänge. Nachmittags konnten die Gäste die zarten Stimmen der Tonni-Kids mit weihnachtlichen Liedern zum Mitsingen vernehmen. „Wir kommen jedes Jahr gerne hierher“, teilte ein Besucher im Gespräch mit. „Es ist so schön persönlich und individuell.“